ÜBERS WASSER BRETTERN

Stand-up-Paddling erfreut sich seit Jahren zunehmender Beliebtheit
. Alle Infos über Ausleihstationen, Kursangebote und Kaufoptionen in Berlin. Außerdem: Welches Board ist das beste?
Ein Brett, ein Stechpaddel und viel Wasser drumherum: Stand-up-Paddling (SUP) lässt sich sowohl als Hochleistungssport betreiben als auch als Freizeitvergnügen, um einfach sanft durch die Natur zu gleiten. Das Stehpaddeln beansprucht viele Muskeln, fördert die Balance und ist gelenkschonender als etwa Joggen. Nicht zu verachten ist auch die psychische Komponente: SUP macht glücklich. Nach einer Stunde auf dem Wasser kommt man garantiert mit einem Lächeln zurück ans Land
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WER KANN SUP ERLERNEN?


Stand-up-Paddling (SUP) ist die am leichtesten zu erlernende Boardsportart. Jeder kann es in recht kurzer Zeit beherrschen, egal ob Kind oder Greis. Als Voraussetzung gilt lediglich: Man sollte schwimmen können, schließlich kann man auch mal ins Wasser fallen. Daher ist SUP ein toller Sport für die gesamte Familie, geeignet für Kinder ab circa fünf bis sechs Jahren.

Wer mag, bringt sich das Paddeln im Stehen selbst bei – mit ein bisschen Gleichgewichtssinn (und natürlich einer Affinität zu Wasser) lässt es sich in der Regel recht schnell erlernen. Es gibt aber auch etliche Möglichkeiten, Kurse zu buchen.
                     

WO LÄSST ES SICH IN BERLIN AM BESTEN STEHPADDELN?


Berlin ist wasserreich – entsprechend groß sind die Möglichkeiten zum Stand-up-Paddling in der Stadt. Wer ein eigenes Brett hat, kann damit fast überall aufs Wasser steigen, egal ob See oder Fluss. Lediglich die Spree zwischen Oberbaumbrücke und Kanzleramt ist tabu. Außerdem sind Naturschutzgebiete, Schleusen, Trinkwasserschutzgebiete und Schwimmzonen für Stand-up-Paddler verboten. In Berlin spielen diese Verbotszonen aber kaum eine Rolle.

Wer auf Nummer sicher gehen will, ob nicht doch irgendwo, zumindest zeitweise, etwa zu Brutzeiten, ein Verbot herrscht, kann sich im Vorfeld zum Beispiel auf SUPscout.de oder beim Deutschen Kanuverband unter „Befahrungsregeln“ informieren.
                
Grundsätzlich gilt: Ungeübte Paddler sollten ihre ersten Versuche am besten auf einem See ohne Motorsportaktivitäten, etwa am Schlachtensee, starten. Auf Flüssen ist das Paddeln, auch wegen des Bootsverkehrs, am Herausforderndsten. 
       
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WO KANN MAN AUSRÜSTUNG AUSLEIHEN?


Vor allem Anfänger besitzen in der Regel kein eigenes Board. Sie können sich an vielen Stellen in Berlin eines leihen und einfach mal ausprobieren, ob ihnen der Sport liegt. Auch für Paddler, die nur gelegentlich aufs Brett steigen, lohnt sich wohl eher das Leihen. Hinzu kommt: Der Transport entfällt. Verleihstationen gibt es sowohl an den Seen ringsum als auch an den Flüssen.
                          
Stand Up Club Berlin
Der Club ist mit einer Station am Badeschiff und einer am Funkhaus vertreten. Der Standort am Badeschiff ist wegen Corona noch geschlossen. Wann am Funkhaus wieder gepaddelt wird, ist der Webseite zu entnehmen. standupclub.de

Steh-Paddler
Am Schlachtensee, Eingang Fischerhüttenstraße, paddelt man ruhig und ohne Motorbootverkehr übers Wasser. steh-paddler.com

Whatsupberlin
In der Bucht in der Nähe der Scharfen Lanke an der Havel paddelt man mit wenig Wind und Wellen. Boote fahren hier mit limitierter Geschwindigkeit. Wann der Betrieb genau wieder losgeht, checkt man am besten auf der Webseite. whatsupberlin.de

Nalani Supsurfing
Am Müggelsee paddelt man manchmal auf spiegelglatter Fläche, manchmal mit Wind und Wellen. Wann es hier wieder losgeht, erfährt man auf der Webseite. nalani-supsurfing.com

kolula Sup
Auf der Insel Lindwerder (südlich vom Grunewaldturm in der Havel, für zwei Euro mit der Fähre erreichbar) und am Funkhaus in der Nalepastraße (sowie an etlichen Stellen in Brandenburg wie etwa Caputh oder Potsdam) betreibt kolula Sup Stationen der besonderen Art: Man bucht sein Board (und wenn nötig weiteres Equipment) vorab per Handy online – und holt es sich zum ausgemachten Termin aus dem Schließfach vor Ort. Das Telefon und andere Wertsachen können während der Zeit auf dem Wasser im Schließfach verstaut werden. kolula.com

Kosten: Ein Mietboard kostet je nach Anbieter zwischen zehn und 15 Euro pro Stunde. Tandem- bzw. Großboards (für mehrere Personen) gibt es für rund 20 Euro. Viele Anbieter geben Ermäßigungen für mehrere Stunden oder mehrmaliges Ausleihen. Bei Nalani Supsurfing etwa kann man einen ganzen Tag lang (acht Stunden) für 60 Euro paddeln. Eine Zehnerkarte (zehn Mal je eine Stunde) kostet 80 Euro (statt 100 bei Einzelausleihe).
                          
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WELCHE KURSANGEBOTE GIBT ES?


Viele Anfänger fühlen sich sicherer, wenn sie einen Kurs besuchen. Neben Einzelcoaching werden auch Gruppenkurse angeboten, denn in der Gemeinschaft ist der Spaß größer. Alle oben aufgeführten Verleihstationen (außer kolula) bieten diverse Gruppenkurse und Einzeltrainings an. Details zu den Angeboten finden sich auf der jeweiligen Webseite.
                              
Die Kosten variieren: Beim Stand Up Club am Funkhaus zum Beispiel kostet der 90-minütige Einsteigerkurs 34 Euro. Whatsupberlin nimmt für 90 Minuten Grundkurs 45 Euro, das einstündige Einzelcoaching wird für 60 Euro angeboten. Neben Kursen für Anfänger und Fortgeschrittene haben fast alle Verleihstationen zahlreiche weitere Angebote im Programm. Das geht von geführten Touren über spezielle Firmenevents, Kindergeburtstage bis hin zu Yoga- oder Fitnesskursen auf dem Board.

Hinweis: Inwiefern Gruppenevents trotz Corona möglich sind, wann sie stattfinden und was sie kosten, ist den oben genannten Webseiten zu entnehmen.
                       

WO GIBT ES IN BERLIN BOARDS ZU KAUFEN?


Wer regelmäßig und auch über längere Zeiträume mit dem Board unterwegs sein will oder gar vielleicht ein Haus am See bewohnt, der ist höchstwahrscheinlich gut beraten, sich ein eigenes Brett zu kaufen. Ganz preiswert sind die Geräte allerdings nicht, um die tausend Euro und mehr muss man bereit sein, zu investieren. Folgende Geschäfte in Berlin verkaufen Boards:
               
SUP SHOP der Stehpaddler
Seit 2015 verkauft das Unternehmen im Goerzwerk in Zehlendorf alles, was Stand-up-Paddler brauchen. Der Fokus liegt auf Boards, aber auch Kleidung, Paddel etc. kann man vor Ort sowie online erstehen. Der Shop ist spezialisiert auf die niederländische Boardmarke Jobe. Das sind die gleichen Bretter, die man an der Station am Schlachtensee ausleihen kann. sup-shop.berlin

Funshop Sport Berlin
Sowohl im Laden am Gewerbepark 5 in Biesdorf als auch online gibt es eine große Auswahl an Boards verschiedener Marken und jegliches Equipment, außerdem Bademoden, Handtücher und vieles mehr. funsport.de

SUP-Shop-Berlin
Innerstädtisch in Friedrichshain, in der Boxhagenerstraße 106, ist der SUP-Shop-Berlin ansässig. Auch er verkauft stationär und online Boards sowie Zubehör in vielen Facetten. sup-shop-berlin.de

Hinweis: Wegen der langen Lockdownzeit kam es in den vergangenen Monaten zu Lieferschwierigkeiten vonseiten der Hersteller – und kommt es zum Teil noch immer. Wer ein Brett kaufen will, sollte sich daher schnell entscheiden und zuschlagen. Eventuell dauert es einige Wochen bis zur Auslieferung. Und der Sommer naht.
                       
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WORAUF SOLLTE MAN BEIM KAUF EINES BOARDS ACHTEN?


Ein Board ist nicht billig. Ab etwa 800 Euro sind aufblasbare Bretter zu bekommen, feste Boards sind ab rund 950 Euro zu haben. Daher sollten sich vor allem Anfänger wohl überlegen, ob sich die Investition auszahlt. Wer sich ein eigenes Brett anschaffen möchte, hat dann die Wahl zwischen einem festen oder einem aufblasbaren Board. Die allergrößte Mehrheit entscheidet sich für Letzteres, für ein sogenanntes Inflatable. Es ist in der Regel preisgünstiger. Es lässt sich recht klein zusammenfalten, ist daher leicht aufzubewahren und ebenso leicht zu transportieren – notfalls im Rucksack und in der Bahn. Dennoch ist es stabil und reißfest. Zudem sind im Lieferumfang häufig Paddel und Rucksack enthalten. Feste Bretter sind teurer und vor allem für Profis die bessere Wahl.

Auch die Länge des Boards spielt beim Kauf eine Rolle: Für Einsteiger eignen sich meist die mittellangen (etwa 2,75 bis 3,5 Meter) Bretter. Die längeren sind schneller, die kürzeren wendiger. Zudem sollten die Dicke und Breite des Boards beachtet werden: Etabliert haben sich Bretter mit einer Dicke von 15 Zentimetern, dünnere sind nicht so stabil. Die Breite sollte für Anfänger mindestens 78 Zentimeter betragen. Auf schmaleren Boards ist das Fahren bedeutend anspruchsvoller.
Sabine Hölper
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